Unfassbares ist eingetreten – die Terrororganisation Hamas hat mit ihrem grausamen Angriff auf Israel, den unmenschlichen Geiselnahmen und Ermordungen von Zivilist*innen die Welt in einen Schockzustand versetzt. Juden*Jüdinnen weltweit müssen um ihre Sicherheit fürchten, gleichzeitig hört, liest und sieht man offen ausgetragene antisemitische Hetze in einem riesigen Ausmaß.
Schrecklich ist auch, dass nun Populist*innen und andere auf Antisemitismus mit Rassismus antworten. Gilda Sahebi sagt in ihrer taz-Kolumne: "Antisemitismus lässt sich nicht mit Rassismus bekämpfen." Das möchten auch wir unterstreichen. Die Hamas ist nicht gleich ‚die Muslime’, ist nicht gleich palästinensische Zivilist*innen, sondern ist einzig und allein eine islamistische Terrororganisation, die auch dem Wunsch der Palästinenser*innen nach Frieden und einem eigenen Staat enorm schadet. Vom Mullah-Regime Irans finanziell unterstützt und ideologisch beeinflusst, ist die Hamas zusammen mit der Hisbollah im Libanon für Israel eine extreme Bedrohung.
Viele haben das Gefühl, dass die Stimmung innerhalb der Gesellschaft kippt, dass Antisemitismus und Rassismus salonfähiger, und ja, alltäglicher werden – man betrachte nur die letzten Wahlergebnisse aus Bayern und Hessen. Das hinterlässt einen sprach- und machtlos. Aber es ist an uns, uns dagegen zu stellen und für eine vielfältige Gesellschaft einzustehen, laut zu sein. Es kann und darf nicht sein, dass Jüdinnen*Juden 78 Jahre nach der Befreiung vom Naziregime, wieder Angst haben müssen, in Deutschland – oder jedem anderen Ort der Welt – zu leben. Narrative wie ‚die Muslime‘, ‚die Ausländer‘ dürfen keinen Platz in der Gesellschaft haben oder rassistische Pauschalisierungen keine eine Antwort darauf sein. Der Feind und Aggressor sind nicht die Religionen oder Glaubensrichtungen, sondern extremistische, fundamentalistische Terrororganisationen, wie die Hamas.
In Israel sind palästinensische und israelische Mütter gemeinsam auf die Straße gegangen, um gegen die Gewalt und für Frieden zu demonstrieren, das ist ihr gemeinsames Ziel. Und so sollte es auch unser aller Ziel sein, den Angriff der Hamas zurückzudrängen und Zivilist*innen in Israel und Palästina zu schützen, genauso wie Menschen, die hier und heute durch Antisemitismus und Rassismus verletzt werden, geschützt werden müssen.
Anm. d. Redaktion: Den Nahost-Konflikt in seiner Gänze und Komplexität hier aufzuführen, ist uns schlicht weg nicht möglich. Wir können nicht alles Perspektiven und Entwicklungen aufzeigen, wir können aber versuchen, derzeitige Entwicklungen in einen gesellschaftlichen Kontext einzuordnen. Das beschreibt der obenstehende Text. |